Beispiele aus der Praxis

Beispiel 1:

Im ersten Fall wird während der Zieldefinition in der zweiten Sitzung festgelegt: Herr H. möchte noch individueller im Rahmen seiner Arbeitsgruppe die eigenen Strategie-Ideen zur Erreichung der Vorgaben präsentieren. Hierzu wird sowohl die Präsentationstechnik verbessert (Struktur, Methode und Ablauf des Vortragstils, Individualisierung der verwendeten Medien, Anpassung an den Inhalt) und ein exemplarischer Probedurchlauf gemeinsam nachbereitet. Im Ergebnis nimmt Herr H. nach vier Sitzungen Ideen zu der zu ihm persönlich stimmigen Rede- und Präsentationstechnik mit, die er selbständig fortentwickelt.

Beispiel 2: 

Im zweiten Fall stellt sich bei weitgehend analoger Zieldefinition im Übungsformat (4. Sitzung) heraus, dass Herr F. während der Präsentation von irrelevanten Gedanken irritiert ist, was zur Folge hat, dass seine Aufmerksamkeit eher auf erwarteten Fehlern und eigenen Bedenken statt auf dem Inhalt und Fortlauf des Vortrages ruht. Es kann ein Zwischenschritt erfolgreich bewältigt werden, indem Herr F. angeleitet wird, die „störenden“ Gedanken wahrzunehmen und umzulenken. Dies wird durch Basistechniken der Aufmerksamkeits-Fokussierung in die Präsentation mit eingebunden. Sozusagen nebenbei können die Gedanken zusätzlich als Vorsichtsmaßnahme in Bezug auf die Tendenz des Klienten erkannt werden, zu „komplizierte“ Formulierungen zu verwenden. Herr F. erinnert sich an eine bestimmte Prüfungssituation, in der er ungerechtfertigterweise für seine stimmigen, aber weitgefassten Hypothesen schlecht bewertet wurde. In der Nachbereitung können die Auswirkungen dieser Situation bis in das heutige Verhalten des Klienten skizziert und umbewertet werden. Im Ergebnis nimmt Herr F. nach sieben Sitzungen eine veränderte persönliche Sichtweise und verstärkte Akzeptanz seiner Kompetenz in transfer-analytischem Denken mit. Es gelingt ihm besser, relevante wichtige und weniger relevante, aber auch wichtige Gedanken zu differenzieren. Er rückmeldet eine für ihn hilfreiche Analogie: „Ich habe auf meiner Festplatte (autobiografisches Gedächtnis) eine neue Partition eingerichtet, in die ich die Daten ablegen kann, die meinen Arbeitsspeicher (Kurzzeitgedächntis) zu sehr voll machen, damit ich online so schnell reagieren kann, wie ich möchte.“

Vergleich:

Der zweite Coachingverlauf ist ein Beispiel für mehr emotionale Tiefe im Coaching-Prozess und für die Einbindung von Interventionen, die verschiedenen Psychotherapieschulen entlehnt sind (Achtsamkeit zur Konzentrationsfokussierung, Hypnotherapeutische Strategien zur Identifikation subliminaler emotionaler Krisen, Sokratische Gesprächsführung, Informationsvermittlung aus der Neurophysiologie und deren Implikationen für den Alltag).
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